Müllberge auf Land und Meer nehmen überhand, Ressourcen werden knapp: Man hört, liest oder sieht es in den Medien leider ständig. Eine mögliche Lösung: Cradle-to-Cradle (C2C) oder auch „Kreislaufwirtschaft“ genannt. Dieses Thema ist einerseits komplex, die Grundsätze lassen sich andererseits trotzdem gut erklären. Wir haben für dich u.a. eine Infografik erstellt und beschreiben in diesem Artikel, warum unsere eigenen Print-Produkte unter dem C2C-Zertifikat erscheinen.
Ein echter Kreislauf aller Materialien und Güter: Das ist der Versuch, ein Produkt nicht als finales Ergebnis – quasi vom Himmel gefallen und für den Konsum und die anschließende Entsorgung gedacht – zu sehen. Produkte sind komplexe Erzeugnisse, die aus diversen Materialien unterschiedlichster Herkunft bestehen, die wiederum viele verschiedene Fertigungsschritte durchlaufen haben. Cradle-to-Cradle kann so aussehen:
2 Kreisläufe existieren nebeneinander
Wir haben sowohl unser Kartenspiel als auch unser Buch „Kleine Wesen – Große Verantwortung“ bewusst bei der ökologischen Druckerei Gugler in Melk, Österreich in Auftrag gegeben. Beide Produkte sind Cradle-to-Cradle (C2C) zertifiziert. Genauer: Sie haben das Cradle-to-Cradle Silver-Certificate. C2C heißt wörtlich übrigens „von der Wiege zur Wiege“. Dabei gibt es zwei Kreisläufe, die relevant sind, der technische und der biologische Kreislauf. Mehr dazu gleich.
Eine wichtige Anmerkung vorab: Wenn ihr unsere Print-Produkte in die Hand nehmt, braucht ihr keine Angst vor irgendwelchen schädlichen Inhaltsstoffen zu haben. Das ist leider nicht die Regel in dieser Branche. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass das bei allen Büchern oder Kartenspielen der Fall ist. Das Cradle-to-Cradle Silver-Certificate sichert zu, dass in unseren Printwerken niemals irgendwelche krebserregenden (C), mutagenen (M) oder reproduktionstoxischen (R) Substanzen enthalten sind. „Mutagen“ heißt, dass deine Gene angegriffen werden und „reproduktionstoxisch“ könnte möglicher Kinderplanung im Weg stehen. Alle Bestandteile unserer Produkte, von der Schachtel, über den Einband, die Seiten, die Kleber bis hin zu den Farben, unterliegen den strengen Richtlinien des Cradle-to-Cradle Silver-Certificate, was bedeutet, dass sie keine CMR-Schadstoffe enthalten.
Der erste Grundsatz lautet: In der Kreislaufwirtschaft gibt es keinen Abfall. Statt Ressourcen in eine Einbahnstraße zu schicken, werden sie in geschlossenen Kreisläufen wiederverwendet.
C2C ist das Gegenmodell zur klassischen linearen Wirtschaft, die nach dem Prinzip „Take-Make-Waste“ funktioniert – also Rohstoffe entnehmen, Produkte herstellen, Müll produzieren. Neben diesem Grundsatz gibt es aber einiges zu beachten; Kreislaufwirtschaft kann komplex sein.
Ernst genommen, muss ein Kreislauf folgende Aspekte beinhalten:
Es gibt also, wie oben schon angemerkt, den technischen und den biologischen Kreislauf. Das Cradle-to-Cradle Silver-Certificate (wie du es auf unseren Produkten findest) bedeutet, dass unsere Karten und Bücher kreislauffähig sind, aber „nur“ über den technischen Kreislauf. Bestandteile solcher Produkte können theoretisch endlos in diesen technischen Kreisläufen zirkulieren. Unter anderem ist es dabei wichtig, dass sie sortenrein trennbar sind, sodass sie bei gleichbleibender Qualität wiederverwendet werden können.
Der biologische Kreislauf umfasst vor allem „Verbrauchsprodukte“. Weil es quasi zur Nutzung gehört, dass ihre Bestandteile zwangsläufig in die Biosphäre gelangen, müssen sie vollständig biologisch abbaubar sein – nehmen wir als Beispiel etwa Kosmetika oder Waschmittel.
Wir sehen zwar keinen Grund, unsere Karten oder Bücher zu recyceln. Sollte man es dennoch tun, würden sie zu 100 % wieder in den Kreislauf übergehen. Die Natur macht es uns vor: Insekten wie die, die du in „Kleine Wesen – Große Verantwortung“ siehst, hinterlassen keinen Müll. Alles, was sie produzieren, hat eine Funktion und wird Teil eines natürlichen Kreislaufs. Wir können von kleinen Wesen lernen!
Kein „Grab“ für Materialien – nur neue Chancen: So richtig entwickelt wurde das C2C-Konzept ab 2002 von dem Chemiker Michael Braungart und dem Architekten William McDonough. Ihre Welt sollte Produkte nicht als Belastung wahrnehmen, sondern als eine Bereicherung. Sie haben 5 zentrale Kriterien entwickelt.
Natürlich wird an Cradle-to-Cradle auch Kritik geübt. Um diese Kritikpunkte nicht zu verschweigen, hier eine kurze Zusammenfassung:
Soweit zu dieser Übersicht, was Cradle-to-Cradle ist und kann. Natürlich ist C2C kein Wundermittel; es kommt also stets auf die dahinterliegenden Absichten und Motive an. Keinesfalls darf es zu einem Tool werden, um Greenwashing zu betreiben.
Da wir auch in Zukunft vorhaben, all unsere Printprodukte mit C2C-Zertifikat drucken zu lassen, verwenden wir diesen Artikel als Quelle zur Thematik und werden ihn auch zukünftig häufiger mal verlinken.
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